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“Rezept für bessere Vereinbarkeit”

– Alex’ Erfolgsgeschichte

Ich liebe es zu kochen. Kochen ist meine Leidenschaft. Kochen ist mein Beruf.

Schon als 10jähriger Junge kochte ich mir mein Mittagessen oft selber, weil ich mit berufstätigen Eltern das tat was viele „Schlüsselkinder“ taten. Und weil ich schlichtweg Spaß daran hatte.

Dass ich meine frühe Leidenschaft aber später einmal zu meinem Beruf machen würde, wusste ich damals noch nicht. Als Koch liegt einem die Welt zu Füßen. Mir hat mein Beruf als Koch nebenbei auch dabei geholfen, mich ein wenig durch die Pflicht der Bundeswehr zu mogeln. Nach nur kurzer Grundausbildung durfte ich die Waffe gegen den Kochlöffel eintauschen und habe die Feldküche bedient.

Als ich mich mit 21 für ein Jahr Auszeit in Australien entschied, kochte ich mich dort durchs Leben, lernte Land und Leute kennen und fließend Englisch sprechen. Später arbeitete ich in vielen guten und gehobenen Küchen. Als Koch beim Filmcatering lernte ich sogar die ein oder andere Schauspielpersönlichkeit kennen.

Koch zu sein, bedeutet also einen ziemlich coolen Job zu haben. Und wenn man jung und unabhängig ist, bereiten einem die aufreibenden Arbeitszeiten, der Stress und die schwere körperliche Arbeit auch nicht viel Mühe. Last but not least lernte ich eines Tages meine Frau beim Arbeiten kennen, wir verliebten uns und irgendwann gründeten auch wir eine Familie.

Und spätestens hier ändert sich das Leben eines Kochs gewaltig. Für ein Familienleben ist der Koch wahrscheinlich gleichauf wie der Tatortkommissar am Sonntagabend. Nicht gerade die beste Partie wenn es um Verbindlichkeit und gemeinsame Zeit geht.

Mir machte es keinen Spaß mehr bis spät nachts, an Wochenenden und Feiertagen in der Küche zu stehen und dabei zuzusehen, wie sich der Familienalltag ohne mich drehte. Es machte auch keinen Spaß in den heißen Sommermonaten verschwitzt und nach Küche stinkend im Biergarten zu sitzen oder im Sandkasten neben seinen Kindern Platz zu nehmen, um wenigstens ein bisschen Zeit mit meiner Familie im Sonnenschein verbringen und am Leben Teil haben zu können.

Und sonntags früh um 7 Uhr auf dem Weg zur Arbeit neben Alkoholleichen in der U-Bahn zu sitzen, um kurz danach das ach so leckere Brunchbuffet aufzubauen, an dem sich quäkende Familienbanden und Freunde bedienen, während das eigene soziale Leben auf Sparflamme läuft, ist auch nicht gerade das, was besonders viel Freude bereitet.

Ich liebte meinen Beruf und wollte ihn nicht aufgeben, wusste aber, dass ich etwas verändern muss, wenn am Ende nicht die Familie auf der Strecke bleiben soll. Was also tun?

Richtig. Einen Arbeitsplatz finden, der sich mit der Familie vereinbaren lässt.

Und das tut es, wenn man das Glück hat, einen Ort zu finden, an dem andere kulinarische Regeln gelten. Eine Küche in der es nicht hipper, edler, ausgefallener oder szeniger als im Restaurant an der nächsten Ecke sein muss, um auf Dauer bestehen zu können.

Ein Ort an dem, wie in meinem Falle, alles etwas anders läuft. Die Gäste kürzer sind, die Wortwahl einfacher aber authentisch und der Geschmack noch unverdorben ist.

Ich arbeite nun seit einem halben Jahr als Koch in einer Kita, habe verdammt gute Arbeitszeiten, große Freude an der Arbeit und bin für meine Kinder und meine Frau nicht mehr nur ein Schatten meiner selbst. Und das tut uns allen gut.

Und das unterscheidet den Koch dann doch noch ein bisschen vom Tatortkommissar. Denn während der eine Verbrecher jagt, kann der andere gemütlich mit seiner Frau den Sonntag ausklingen lassen und sich auf die kommende Woche freuen.

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