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“Einmal Sportsmedia-Titelbild sein!”

– Richies Erfolgsgeschichte

Wer träumt nicht davon, wenn er ein Kind ist: Ein berühmter Sportler werden! Ich habe schon als Kind den „Kicker“ geliebt und wollte irgendwann auch mal so strahlen wie die Granden, die dort immer das Coverbild zierten.
Die Zeichen dafür standen nicht günstig: Nach einem Unfall war ich als Kind mit einem Sehvermögen von fünf Prozent quasi erblindet und über Jahre im Range einer Körperbehinderung sehr bewegungseingeschränkt. Obschon ich durch Operation, Physiotherapie und auch Geduld eine sehr gute Alltagstauglichkeit erlangt hatte, konnte ich im Sport eines nicht: lange oder gut laufen. Ich war geschickt mit dem Ball, aber schnelle oder lange Bewegungen waren nicht so gut für mich.
Die Jahre oder auch Jahrzehnte vergingen und ich entwickelte andere Talente als Sport: Kochen und Genießen zum Beispiel. Das führte aber zur typischen Zivilisationserscheinung: Übergewicht, wenn auch nur leichtes. Über ein Jahrzehnt versuchte ich, die langsame aber stetige Gewichtszunahme aufzuhalten, es gelang mir aber nicht. Dazu hatte ich ob der alten Behinderung zunehmend muskuläre Probleme und wurde immer träger. Meine Frau hingegen hielt ihre Fitness vor allem durch Jogging und nahm begeistert an allen möglichen Wettläufen teil. Ich joggte auch mal, aber gab es schnell auf.
Aber irgendwann langte es mir und ich joggte mehr. Zuerst mit Gehen gemischt, dann komplette fünf Kilometer durch. Dass es mich anfixte konnte ich nicht sagen. Aber ich kämpfte, um dabei zu bleiben. Vielleicht würde die Begeisterung ja noch kommen. Es zwickte und zwackte, meine alten Körperschäden machten sich bemerkbar. Andererseits war das oft auch nur Vorwand, um nicht weiter zu müssen.
Und dann meldete ich mich irgendwann für einen „Airport-Run“ an. Ich hatte dummerweise am Abend zuvor mal wieder zu viel gegessen, kam fast zu spät und fürchtete, meine 10 geplanten Kilometer nicht durchlaufen zu können. Dann fiel mir auch noch ein, dass ich seit der späten Schulzeit nicht mehr 10 Kilometer gelaufen war.
Und dann lief ich… und ich lief und lief beim „Berliner Airport Run“. Ich weiß nicht, was da passiert ist, aber irgendwas löste sich dabei. Ich war ziemlich langsam, aber in mir schien es so als flog ich nur so über den Asphalt. Dann sah ich irgendwann die Ziellinie und ich konnte gar nicht glauben, wie gut ich es geschafft hatte. Ich war glücklich! Ich lief über die Ziellinie und war total begeistert. Ich glaube, von etwa 7.000 Läufern war ich irgendwie bei Platz 6.800, aber ich war happy.
Und was geschah dann?
Als ich meine Ergebnisse betrachten wollte und auf die Homepage klickte, sah ich plötzlich mich als Foto beim Zieleinlauf. Ich weiß nicht warum, ich kannte da keinen und hatte auch nichts arrangiert. Aber irgendwie muss jemand gespürt haben, wie völlig begeistert ich war, mich in meiner Trägheit überwunden zu haben. Und mein Foto war als Werbebild der Veranstaltung ausgewählt. Für vier Jahre!
In 2020 bin ich übrigens zwischen März und Oktober jeden Tag gelaufen, teilweise 20 km am Tag, hier kam was in Gang. Und als Coverboy eines Laufevents muss man sein Talent ja auch pflegen.

Mach auch aus Deinem Wunsch eine Erfolgsgeschichte! Lass Dich inspirieren durch das APRIL Workbook!